Yamahas Elektroboot-Tests beginnen
Der japanische Motorenhersteller Yamaha fiel 2016 auf der METS Trade in Amsterdam auf, als er seinen ersten Prototyp eines elektrischen Propellers für Sportboote vorstellte. Danach hielt er sich über den Fortschritt des Programms bis zu einer neuen Präsentation auf der Boot Düsseldorf im Jahr 2020 bedeckt. Das Projekt mit dem Namen Harmo nimmt nun eine konkrete Wendung mit der Ankündigung von Yamaha, ab dem 7. August 2020 auf dem Otaru-Kanal in Hokkaido im Norden Japans die ersten mit der Lösung ausgestatteten Boote zu testen.
Eine um eine elektrische Grundplatte integrierte Antriebslösung
Das Herzstück der Harmo-Lösung ist ein Sockel, der auf den Heckspiegel des Bootes montiert wird. Es integriert einen Propeller unter einer Düse. Die Übertragung durch Magnete bietet die Möglichkeit eines hohen Schubs bei niedriger Geschwindigkeit und begrenzt Lärm und Vibrationen.
Ergänzt durch ein Joystick-System garantieren die Azimutbasen in Doppelmontage eine einfache und instinktive Steuerung bei Manövern. Harmo ist laut Yamaha "das Plattformkontrollsystem der nächsten Generation".
Der europäische Segelsport im Rampenlicht
Während Yamaha davon absieht, einen Marketingplan anzukündigen, hat der japanische Motorenhersteller geografische Ambitionen. Harmo wurde "mit Blick auf die europäischen Märkte entwickelt, wo ein großes Umweltbewusstsein besteht", so der Motorenhersteller. Vorschriften, die Verbrennungsmotoren, insbesondere auf Binnenwasserstraßen, ausschließen, haben die Entwicklung von Elektromotor-Marken wie Torqeedo in kleinen Leistungsbereichen gefördert, in denen Yamaha mit seinen Verbrennungs-Außenbordmotoren historisch stark war. Ein elektrisches Angebot könnte ihr ein Comeback ermöglichen.