Von der Schiffselektronik bis zum Elektroboot
Seit 2016 gründete Thomas Frouin mit seinem Vater die Firma E-Nautic. Das im Arcachon-Becken ansässige Unternehmen arbeitet im Bereich der Elektronik und der Schiffselektrik. "Wir waren schon immer an technologischen Lösungen interessiert und haben uns an der Installation von etwa zehn Elektrobooten beteiligt. Jedes Mal tauchten 2 Themen auf. Wir mussten ins Ausland gehen, um einen Elektromotor zu finden, mit dem Problem, dass wir Anleitungen und Support komplett in Englisch geben mussten, was bei kleinen Werften, die der Sprache nicht immer mächtig sind, problematisch ist. Und auf der anderen Seite blieben alle Interessenten oft skeptisch und besorgt, was die Frage der Autonomie betrifft. Also dachten wir, warum nicht unsere eigenen Hybridmotoren in Frankreich einführen? Dadurch wird das Problem der Autonomie vermieden. So haben wir BlueNav im Jahr 2020 ins Leben gerufen", sagt der Unternehmer.
Elektromotoren auf dem Heckspiegel montiert
Für seine als Hybrid bezeichnete Motorlösung schlägt BlueNav vor, das konventionelle Verbrennungssystem durch einen Elektromotor mit separatem Propeller zu ergänzen. Der "BlueSpin" ist ein sogenanntes "rim-drive"-System mit Magnet, ohne Welle. Er ist an einer Schiene am Heck befestigt und fährt nach oben, wenn das Boot seinen Verbrennungsmotor benutzt. "Bei der angepeilten Bandbreite an Booten und den üblichen Batteriekapazitäten erreichen wir Geschwindigkeiten von etwa 7 bis 8 Knoten bei einer Reichweite von 5 bis 7 Stunden", sagt Thomas Frouin.
BlueNav hat eine Partnerschaft mit einem niederländischen Unternehmen für die Lieferung unterzeichnet. Die Montage der Motoren erfolgt auf dem Gelände des Arcachon-Beckens. "Hier wird alles getestet. Wir haben einen Schwimmbadkorridor, um den korrekten Betrieb zu überprüfen", ergänzt der Mitbegründer von BlueNav.
Entwicklung des Verkaufs an Werften
Anfang 2021 bezog BlueNav seine neuen 700 m² großen Räumlichkeiten in Arcachon, die Büros und Werkstatt kombinieren. Das Unternehmen beschäftigt etwa fünfzehn Mitarbeiter. "Das Auftragsbuch ist für 2021 voll. Mit 6 Motoren, die den ganzen Sommer über laufen werden, können wir so die Zuverlässigkeit unserer Motoren den Fachleuten demonstrieren und ein Netzwerk von Händlern und Installateuren in den für Elektroantrieb geeigneten Navigationsgebieten aufbauen. Wir steigen mit Premium-Booten von 10 bis 15 Metern in den Markt ein, da dies heute noch etwa 10 % des Bootspreises ausmacht. Wir sehen dies als einen ersten Schritt, bevor wir zu 100% elektrisch fahren, wenn wir mehr Autonomie haben", fasst Thomas Frouin zusammen.