Yamaha Motors Europe macht seine logistischen Schwierigkeiten öffentlich
Nach dem Volvo-Konzern ist nun Yamaha Motors an der Reihe, seine logistischen und produktionstechnischen Schwierigkeiten öffentlich zu machen. In einem Video aufYoutube hat der CEO der europäischen Tochter des japanischen Motorenherstellers, Eric de Seynes, die komplexe Situation im Frühjahr 2021 dargestellt. Wie andere Industrieunternehmen hat die Marke mit einem Mangel an Rohstoffen, insbesondere an Halbleitern, sowie mit Problemen beim Transport ihrer Produkte von japanischen und amerikanischen Fabriken nach Europa zu kämpfen. Er entschuldigt sich für die erhöhten Lieferzeiten und versichert, dass er alles für sein Netzwerk und seine Kunden tut.
Kumulative Auswirkungen der Covid-19-Krise und große Anzahl von Bootsfahrern
Wir fragten Fabrice Lacoume, Director of Marine Business, nach den Auswirkungen auf die Schiffsindustrie. Die Lieferschwierigkeiten sind das Ergebnis verschiedener Phänomene, die sich seit dem Beginn der Covid-19-Pandemie summiert haben. " Wir befinden uns jetzt in einer angespannten Situation, während wir in Europa normalerweise 2 bis 4 Monate verfügbare Vorräte haben. Wir haben eine kleine Achterbahnfahrt hinter uns. Vor dreizehn Monaten haben wir nichts geliefert und die Lagerbestände aufgestockt. Dann haben wir die Fabriken ein wenig verlangsamt. Dann, ab Mai/Juni 2020, haben wir wieder ein normales Tempo, sogar beschleunigt, mit neuen Ankünften und starker Nachfrage weltweit in der nautischen Industrie. Gleichzeitig haben viele Zulieferer aber auch Probleme mit der Versorgung mit Rohstoffen und kranken Mitarbeitern. Mit einem Domino-Effekt. Heute laufen die japanischen Außenborderfabriken mit maximaler Kapazität, was nicht unbedingt der weltweiten Nachfrage entspricht. Dies führt zu langen Vorlaufzeiten, die wir nicht gewohnt sind " berichtet Fabrice Lacoume.
Bei den Jetskis, die in den USA zusammengebaut werden, haben Schwierigkeiten bei der Versorgung mit Kunststoffen zu Lieferverzögerungen von 6 bis 8 Wochen geführt.
Tausende von Yamaha-Produkten an Bord der Ever Given
Zusätzlich zu den Covid-19-Problemen gab es noch eine unglückliche Wendung. Yamaha Motors hatte Tausende von Produkten auf dem Weg nach Europa auf der EverGiven, dem Containerschiff, das im Suez-Kanal feststeckte. " Das war das Problem, das wir nicht brauchten. Dies sind Produkte, die Anfang April auf den Markt hätten kommen sollen, und sie sind immer noch an Bord der EverGiven in Ägypten ", sagt der Marine-Direktor von Yamaha Europa.
Verwaltung der Bootssaison 2021 und Vorausschau auf 2022
Heute ist das Hauptthema für Yamaha Marine das Management der Saison 2021. " Ende April stellt sich für uns die Frage, ob wir genug Material für den Sommer haben werden, was auch von den Lieferungen der Bootsbauer abhängen wird. Die Schwierigkeit besteht darin, den richtigen Motor zur richtigen Zeit für den richtigen Kunden zu haben. Manchmal kann man es in Hamburg haben, braucht es aber im Süden von Portugal ", erklärt Fabrice Lacoume.
Wenn die Nachfrage so hoch bleibt, wird Yamaha Marine auch seine Produktionskapazität anpassen müssen. Dies wird jedoch Zeit in Anspruch nehmen. " Wir arbeiten eng mit den Vereinigten Staaten zusammen, um die Produktionskapazitäten der derzeitigen Werke zu optimieren. Wenn die gesamte Produktionskette im Einklang steht, ist dies kein Problem. Bei Neuanlagen ist es ein längerer Prozess ", schließt der Marine Director von Yamaha Motor Europe.
