Eine historische Verankerung in der französischen Hydrographie
Das SHOM, direkter Nachfolger des 1720 gegründeten Depots für Karten und Pläne der Marine, verkörpert seit drei Jahrhunderten die französische Exzellenz in der Hydrographie. Zu Beginn war es mit der Erstellung von Seekarten betraut, entwickelte sich aber zu einem Hauptakteur für die Sicherheit und Kontrolle der Meeresumwelt. Mit dem neuen Firmensitz in Brest setzt das Unternehmen seine Tradition der Innovation im Dienste der Streitkräfte und der zivilen Akteure im maritimen Bereich fort.
Die Geschichte der Einrichtung ist reich an markanten Innovationen, von der Veröffentlichung des Neptune François im Jahr 1693 bis zur Einführung moderner elektronischer Systeme zur Kartografie und Verwaltung von Meeresdaten im XXI? Jahrhundert. Dieses heute weltweit anerkannte Know-how stützt sich auf eine einzigartige Expertise, die sowohl militärische Entscheidungen als auch die mit den Meeresräumen verbundenen ökologischen und wirtschaftlichen Herausforderungen beleuchtet.
Ein modernes Gebäude für strategische Herausforderungen
Der neue Hauptsitz des SHOM, der am 3. Dezember 2025 eingeweiht wurde, spiegelt die Modernität und die Ambitionen dieser öffentlichen Verwaltungseinrichtung wider. Das vom Architekturbüro RAUM entworfene Gebäude erstreckt sich über 3.000 m² auf dem Gelände Bergot in Brest und beherbergt 200 der 550 Mitarbeiter des SHOM.
Das Gebäude wurde so konzipiert, dass es Schlichtheit und Funktionalität miteinander verbindet, und zeichnet sich durch energieeffiziente Ausstattungen aus: Photovoltaikmodule, automatische LED-Beleuchtung und Anschluss an das Fernwärmenetz. Die Architektur legt außerdem Wert auf helle und komfortable Arbeitsräume, die den Zielen der Modernisierung der öffentlichen Infrastruktur entsprechen.
Erneuerte Aufgaben für ein "SHOM 4.0"
Laurent Kerléguer, Generaldirektor des SHOM, kündigte bei der Einweihung einen ehrgeizigen Fahrplan an. Ziel ist es, die Einrichtung mithilfe modernster Technologien in das digitale und automatisierte Zeitalter zu heben. Der Einsatz autonomer maritimer Drohnen, die Entwicklung von Hochleistungs-Rechenkapazitäten sowie die Schaffung von digitalen Ozean-Zwillingen gehören zu den identifizierten Prioritäten.
Diese Fortschritte sollen entscheidenden Bedürfnissen gerecht werden: Unterstützung der Seestreitkräfte, Beherrschung des Meeresbodens, Sicherheit im Seeverkehr und Unterstützung der öffentlichen Politik an den Küsten. Dieses Projekt, das als "SHOM 4.0" bezeichnet wird, soll die Einrichtung an der Spitze der weltweiten Hydrographie halten.
Eine Schlüsselrolle in der maritimen Geopolitik
Mit 11 Millionen Quadratkilometern französischer Meeresgebiete unter seiner Verantwortung und strategischen Interessengebieten, die sich über 60 Millionen Quadratkilometer erstrecken, spielt das SHOM eine wesentliche Rolle für die nationale Souveränität. Die von ihm erstellten Daten ermöglichen die Optimierung von Militäroperationen, die Sicherung von Seewegen und die Unterstützung von Wirtschaftsaktivitäten wie erneuerbare Meeresenergien.
Auch die internationale Zusammenarbeit stärkt diese Position. Seit der Gründung der Internationalen Hydrographischen Organisation im Jahr 1970 bleibt das SHOM ein wichtiger Akteur bei der Harmonisierung von Praktiken und dem Management von maritimen Herausforderungen auf globaler Ebene.
Brest: Ein strategischer Pol für die Zukunft der Hydrographie
Die Einrichtung des neuen Hauptsitzes des SHOM in Brest ist Teil einer regionalen Dynamik, die die Metropole in den Mittelpunkt der Meeresforschung stellt. Der Standort Bergot, an dem das SHOM seit den 1970er Jahren angesiedelt ist, verfügt über zahlreiche Vorteile zur Unterstützung der hydrographischen Aktivitäten: Nähe zu den maritimen Akteuren, hochwertige Hafeninfrastrukturen und ein technologisches Ökosystem.
Mit einem Budget von 62 Millionen Euro im Jahr 2023 und einem neuen Ziel- und Leistungsvertrag für 2025-2029 festigt das SHOM seine Grundlagen, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern.