Reorganisation: eine zweischneidige Ankündigung
Am Freitag, den 10. Januar 2025, enthüllte AkzoNobel ein ehrgeiziges, aber umstrittenes Transformationsprojekt. Das niederländische Unternehmen, das sich auf Farben und Beschichtungen spezialisiert hat, plant, bis zu 211 seiner 1300 Stellen in Frankreich zu streichen. Gleichzeitig sollen 29 neue Stellen geschaffen und 22 Millionen Euro in den Standort Montataire (Oise) investiert werden, um das für den europäischen Markt wichtige Werk zu modernisieren.
Eine direkte Auswirkung auf Montataire
Der im Herzen des Industriebeckens Oise gelegene Standort Montataire mit seinen 340 Beschäftigten steht im Mittelpunkt dieses Plans. Die angekündigten Investitionen sollen den Standort zu einem "Hauptstandort von AkzoNobel in Europa" machen, könnten aber auch zum Abbau von 89 Stellen und zur Schaffung von 23 neuen Stellen führen. Eine paradoxe Situation für die Beschäftigten, die die Modernisierung der Anlagen und den Abbau von Arbeitsplätzen nebeneinander sehen.
Besorgnis und Mobilisierung der Gewerkschaften
Die Gewerkschaften, die von der Ankündigung überrumpelt wurden, kritisieren, dass die Absichten des Unternehmens nicht klar genug sind. "Wir werden ein tolles Produktionsinstrument haben, aber mit weniger Leuten", beklagte eine CFDT-Vertreterin und wies auf eine ihrer Meinung nach widersprüchliche Strategie hin. Die CGT fragte nach der Art der bevorstehenden Gespräche mit der Geschäftsleitung und warnte, dass ein fehlender Dialog die Situation anspannen könnte.
Ein schwerer Schlag für das Industriegebiet Oise
Für Montataire stellt dieser Reorganisationsplan eine weitere Prüfung dar. AkzoNobel ist einer der wenigen verbliebenen großen industriellen Akteure in der Region, und diese Ankündigung schürt die Befürchtungen eines Niedergangs des lokalen Wirtschaftsgefüges. AkzoNobel gibt an, dass die Veränderungen darauf abzielen, seine Aktivitäten in Frankreich "zu rationalisieren, zu modernisieren und zu optimieren". Die Stellenstreichungen sollten von Maßnahmen begleitet werden, um die Zwangsabgänge zu begrenzen und die betroffenen Arbeitnehmer zu unterstützen. Die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen bleiben jedoch für die gewählten Vertreter und die Beschäftigten ein wichtiges Anliegen.