Segelyacht Ein Baumeister in Schwierigkeiten

Luftaufnahme einer der Werften in Nobiskrug, mit einer Superyacht bei der Ausstattung

Die deutsche Werft Nobiskrug, ein Spezialist für Superyachten, hat Rechtsschutz beantragt.

Nobiskrug unter dem Schutz der deutschen Justiz

Die deutsche Werft Nobiskrug, die auf den Bau von Motor- und Segelsuperyachten spezialisiert ist, hat bestätigt, dass sie das nach nationalem Recht zulässige Schutzklauselverfahren beantragt hat. Die 1905 gegründete Werft hat sich mit einer Reihe von Luxusschiffen einen Namen gemacht, darunter die berühmte, mit Philippe Starck entworfene Segel-Superyacht Sailing Yacht A. Das Verfahren soll die Bezahlung der 330 Beschäftigten der Werft und die Fortführung des Baus der Megayachten Projekt 794 und Projekt 795 sowie der laufenden Umbauten sicherstellen.

Werft vor der Pandemie in Schwierigkeiten

Im Gegensatz zur Yachtbranche, die weiterhin Umsatzrekorde verzeichnet, hat sich die wirtschaftliche Lage von Nobiskrug verschlechtert. Nach Angaben der regionalen und nationalen Presse hat sich die bereits vor der Covid-19-Pandemie schwierige Situation noch verschärft. Die Werft entlässt 120 Mitarbeiter im Jahr 2020. Die Muttergesellschaft von Nobiskrug, die Privinvest-Holding, die von dem französisch-libanesischen Iskandar Safa geleitet wird, besitzt mehrere Werften im Militär- und Yachtbereich, darunter die deutsche Naval Kiel und die französische CMN in Cherbourg. Die Werft hat in den letzten Jahren 178 Mio. EUR in Nobiskrug investiert, ohne dass die Werft rentabel geworden wäre. Das Know-how und die Infrastruktur der Werft mit Sitz in Rendsburg und Kiel könnten auch für andere Akteure der deutschen Yacht- und Superyachtbranche wie Lürssen von Interesse sein. Es bleibt abzuwarten, welche Absichten die Muttergesellschaft für die Zukunft ihrer Vorzeige-Luxusyacht-Werft hat, während der Großteil ihrer Aktivitäten auf den militärischen Bereich ausgerichtet ist.

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