Erste Superyacht mit einer Methanol-Brennstoffzelle
Die deutsche Werft Lürssen hat den bevorstehenden Bau einer Superyacht angekündigt, die mit einer Brennstoffzelle auf Methanolbasis ausgestattet ist. Wie in der Yachtbranche üblich, wurden nur wenige konkrete Informationen über das Boot preisgegeben, aber Peter Lürssen, Chef der Werft, nannte einige der emissionsfreien Eigenschaften des Schiffes:
- mehr als 50 Nächte vor Anker
- mehr als 1000 Meilen bei langsamer Reisegeschwindigkeit.
Ein Pilotprojekt auf der deutschen Werft
Die künftige Yacht wird die erste operative Umsetzung des von Deutschland geförderten Verbundprojekts Paxcell sein, das Lürssen gemeinsam mit sechs weiteren deutschen und internationalen Partnern leitet: der Kreuzfahrtreederei Carnival, der Meyer Werft, der Klassifikationsgesellschaft DNV und den Technikern Besecke Automation, DLR, EPEA und Freudenberg. Eine Testinstallation wird derzeit auf der Werft in Bremen erprobt. Die 120-kW-Anlage ist in sechs Schiffscontainern mit Kontrollraum, Brennstoffzelle, Technikbereich, Kühl- und Belüftungscontainer sowie einem doppelwandigen Methanoltank installiert. Der Vorteil, den der Standort des reformierten Methanols für sich beansprucht, ist die Möglichkeit einer langen Lagerung, ohne dass eine Druckbeaufschlagung oder Kryogenik erforderlich ist. Der Methanoltank ist strukturell in den Schiffsrumpf integriert.
Nachdem die 120 kW Leistung validiert sind, setzt Peter Lürssen die nächsten Entwicklungsstufen bei 500 kW, dann 1 MW Leistung an.
Reeder von großen Yachten bereit zu investieren
Für den Geschäftsführer der deutschen Werft sind die Yachteigner bereit, diese Innovationen zu unterstützen. "Unsere Kunden, die bereits viel Geld in den Yachtbau investieren, sind bereit, das kleine bisschen mehr Geld auszugeben, um diesen Quantensprung zu machen und die Antriebstechnologien auf Yachten voranzutreiben", sagt Peter Lürssen.
Obwohl Methanol heute als Nebenprodukt der Erdölindustrie existiert, muss der grüne Methanolsektor erst noch geschaffen werden.