Marc Diening, der neue Vorstandsvorsitzende der deutschen Werft, nutzte die Gelegenheit der Cannes Boat Show, um sich mit der Schifffahrtsbranche zu treffen und die Situation des Unternehmens zu erörtern. BoatIndustry befragte ihn zu seinen Ambitionen für das Unternehmen.
Wie ist die Dynamik von Bavaria Yachts heute, nach der Pandemie und der Krise, die das Unternehmen nach der Insolvenz im Jahr 2018 durchgemacht hat?
Es gibt eine echte Rückkehr von Vertrauen und Wachstum. Wir erwarten einen Anstieg von 15 bis 20 %, so dass die Zahl der Boote zwischen 650 und 700 Einheiten liegen wird. Unsere Lieferanten haben wieder Vertrauen gefasst und wir sind zu normalen Zahlungsbedingungen zurückgekehrt. Wie bei vielen anderen Unternehmen liegt unser Problem eher in der Kapazität, die Boote zu liefern. Die Frist beträgt nun 12 Monate. Die Nachfrage ist groß und wir haben manchmal Schwierigkeiten, Motoren zu bekommen.
Was die Arbeitsplätze betrifft, so haben wir wieder ein gutes Niveau erreicht.
Wie sieht die Aufteilung zwischen Segel- und Motorbooten aus? Was sind die nächsten Entwicklungen?
Heute verteilen sich die Verkäufe auf 2/3 Segelboote und 1/3 Motorboote. Nachdem wir also gerade 2 Segelboote zu Wasser gelassen haben, wird das nächste ein Motorboot sein. Details werden im Herbst zur Präsentation auf der Boot Düsseldorf bekannt gegeben.
Die zur Bavaria-Gruppe gehörende Nautitech-Katamaranwerft hat sich auf den Eignermarkt konzentriert, was zu Lasten des Chartergeschäfts geht. Gibt es eine entsprechende Strategie für Bavaria Yachts im Hinblick auf die Vercharterung?
Nein. Die Unternehmen sind unterschiedlich. Die Charta war für Bayern schon immer sehr wichtig. Wir werden unsere Arbeit in diesem Bereich fortsetzen.
Wie positioniert sich Bayern in Bezug auf Umweltfragen beim Antrieb und Bau von Booten?
Es findet ein Strukturwandel statt. Es ist wichtig, sich wirklich Gedanken darüber zu machen, was die tatsächlichen Bedürfnisse der Kunden sind, was die Trends und Anforderungen sind. Ich bin erst seit ein paar Wochen in meinem Job. Wir werden uns diesem Trend sicher anschließen. Aber das Unternehmen verdient klare Entscheidungen und Konsistenz. Sie hat in der Vergangenheit viele Richtungswechsel erlebt.