Die Holzklinkerboote sind ein Symbol für das Boulonnais und generell für die nordeuropäischen Regionen. Jérôme Ramet zeichnet ein maritimes Bild dieses Abenteuers: "Das Know-how für diese Boote ist ein Erbe der Wikinger, die sich an unseren Küsten niederließen. In Etaples wird es in der städtischen Werft weitergeführt." Jérôme Ramet, der als Angestellter der Stadt Etaples für diese atypische Werft zuständig ist, beteiligt sich seit 1998 an der Weitergabe dieses Erbes, indem er Einheiten von 3,5 m bis 11 m Länge herstellt. Die Werft stützt sich auf Partner: die Fédération régionale pour la culture et le patrimoine maritime (FRCPM), aber auch Segelschulen und sogar die Caisse des Allocations Familiales (Kindergeldkasse). Außerdem konnte sie von der Unterstützung des Schiffsarchitekten François Vivier profitieren.
Jollen und ein Flobart im Bau
Der Zimmermann erzählt: "Seit 2022 bauen wir auch zwei Jollen, ausgehend von alten Formen, mit denen man Regatten fahren kann." Eine wurde 2023 fertiggestellt, die andere ist noch im Gange.
Zwei europäische Projektaufrufe treiben die Werft in Pas-de-Calais ebenfalls an: der Nachbau eines hölzernen Trawlers aus den 70er Jahren und der Nachbau eines Strandungsschiffs aus dem Jahr 1900, einer Flobart. Jérôme Ramet fährt fort: "Es handelt sich um Vorführboote mit geschnittenen Elementen, die den Besuchern in der Werft gezeigt werden. Die Flobarts gibt es in der Region in verschiedenen Formen: bauchig und widerstandsfähig auf der Seite von Berck, da sie besser an den Strand und die Walzen angepasst sind, und etwas flacher und leichter auf der Seite von Etaples, die sich am Ende der Flussmündung befindet."
Baustelle und Museum
Diese Projektaufrufe werden sich anschließen an Marianne ganz allein es war ein Klinkerboot, das an der Brest 92 teilgenommen und den ersten Platz in seiner Kategorie belegt hatte. Die Werft kann auf die Hilfe eines Lehrlings und gelegentlich auf junge Leute aus Segelschulen zählen. "Wir konnten lange Zeit von den Ratschlägen der alten Hasen profitieren. Trotzdem mussten wir enorm viel "on the job" neu lernen und uns weiterbilden, vor allem in Douarnenez." Die Struktur hat sich seit den 1990er Jahren weiterentwickelt: Sie wurde auf dem ursprünglichen Caloin-Leprêtre-Werftgelände als Verein mit Unterstützung des damaligen Generalrats ins Leben gerufen und entwickelte sich 2005 zu einer städtischen Einrichtung. Die Unterstützung durch Europa verleiht diesem originellen Abenteuer nun neuen Schwung.