Risiko der doppelten Mehrwertsteuer für britische Bootsfahrer mit Sitz in der EU
Die britische Marine und die Royal Yachting Association (RYA), die Referenzverbände für den Segelsport im Vereinigten Königreich, haben kürzlich über den Fortschritt ihrer Gespräche mit den britischen Steuerbehörden im Vorfeld der Brexit informiert. Sie sind besorgt über die angekündigte Handhabung der Zahlung der Mehrwertsteuer und der Einfuhrgebühren für Sportboote. Das für Steuern und Zölle zuständige HMRC weist darauf hin, dass nach dem derzeitigen Stand der Gesetzgebung nach Ablauf der Übergangsfrist am 31. Dezember 2020 britische Staatsbürger, die ein Boot repatriieren wollen, nur dann von der Mehrwertsteuer und den Zöllen befreit sind, wenn das Boot das Vereinigte Königreich vor weniger als 3 Jahren verlassen hat. Andernfalls müssen sie zum zweiten Mal Mehrwertsteuer zahlen.
Eine Herausforderung für den Gebrauchtwagenmarkt im Vereinigten Königreich und in der Europäischen Union
Die RYA und British Marine sind alarmiert über die Folgen für die Segler, aber auch für die gesamte Gebrauchtbootindustrie: "Dies ist jetzt eine ernste Situation, die den Gebrauchtbootmarkt in Aufruhr versetzen wird. Für britische Makler und Händler in der Yachting-Branche gibt es immer noch Zweifel und Verwirrung über ihre Situation. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Boote, die derzeit Mehrwertsteuer bezahlt haben (die nach Brexit nicht mehr den Status der in der EU-27 gezahlten Mehrwertsteuer haben werden), abgewertet werden und für Käufer weniger attraktiv werden, was sich auf das Geschäft und letztlich auf die Arbeitsplätze in der Branche auswirken wird", sagt Lesley Robinson, Leiterin der British Marine.
Infolgedessen könnte der Gebrauchtbootmarkt in der Europäischen Union, insbesondere in Frankreich, beeinträchtigt werden. Britische Segler werden wahrscheinlich versucht sein, ihre Boote in Frankreich zu verkaufen, um ein zweites Mal die Steuer zu umgehen. Dies könnte das Angebot erhöhen.